1. Konservative Therapie vom Bandscheibenvorfall
Außer bei akuten, massiven Vorfällen wird zunächst konservativ therapiert.
- Zunächst wird die Wirbelsäule durch relative Schonung entlastet. Die Beschwerden können oft durch die sogenannte Stufenlagerung gemildert werden. Ist die Halswirbelsäule von einem Bandscheibenvorfall betroffen, so kann die Ruhigstellung über eine Halsmanschette erfolgen.
- Die medikamentöse Therapie bringt Linderung des Schmerzes. Oft werden auch Medikamente zur Muskelentspannung verabreicht. Bei chronischen Schmerzen können auch Opiate eingesetzt werden.
- Die Physiotherapie / Krankengymnastik stellt die wichtigste konservative Behandlung dar. Durch die Kräftigung der Rückenmuskulatur wird eine verbesserte muskuläre Führung der Wirbelsäule erzielt. Dadurch wird eine Entlastung der Bandscheibe bewirkt.
- Bei der periduralen Infiltration (PDI) bzw. der periradikulären Therapie werden unter computertomographischer Kontrolle schmerzstillende, entzündungshemmende Medikamente millimetergenau an die schmerzende Nervenwurzel verabreicht. Dadurch kommt es zu einer Eindämmung der um die Nervenwurzel stattfindenden "mechanischen Entzündung" und zu einer Abschwellung des Nervs.
2. Operative Therapie vom Bandscheibenvorfall
Heutzutage wird die Indikation zur Operation zurückhaltend gestellt, da die Heilungschancen durch die konservative Therapieformen sehr gut sind.
In der Regel wird nur bei akuten Vorfällen neurologischen Ausfällen wie Gefühlstörungen und/oder Lähmungserscheinungen direkt zur Operation geraten.
Generell kann eine operative Therapie einen erneuten Vorfall nicht verhindern. Auch ein wucherndes Narbengewebe kann die operative Maßnahme in Frage stellen, bzw. eine Reoperation notwendig machen.