Nicht auf die leichte Schulter genommen

Schulter / 24.10.2018
Ein Glas Wasser trinken, ein Selfie machen oder jemand die Hand schütteln – hinter all diesen Bewegungen steht eines: ein gut bewegliches Schultergelenk. Das Gelenk mit dem größten Bewegungsradius ist allerdings auch besonders anfällig für Verletzungen und Krankheiten. Wir verraten, wie wir es lange gesund erhalten können.

Dank des Schultergelenks sind unsere Arme am Rumpf angebracht. Das Gelenk verbindet Oberarmknochen und Schulterblatt miteinander, das an der Körperrückseite am Brustkorb anliegt. Aufgrund seiner speziellen Beschaffenheit ist es das beweglichste Gelenk unseres Körpers und ermöglicht den Armen einen Bewegungsradius von 360 Grad – also einmal ganz im Kreis herum. Dabei unterstützend wirken die weiteren Gelenke der Schulter, die Verbindungen zwischen Schlüsselbein und Schulterblatt sowie Brust- und Schlüsselbein.

 

Was sind die Ursachen für Fehlbelastungen der Schulter?

 

Der Aufbau des Schultergelenks ist komplex. Damit das Ganze überhaupt funktioniert, bedarf es eines fein abgestimmten Zusammenspiels aus Muskeln, Bändern, Sehnen und Schleimbeuteln. Die Ursachen für Schmerzen im Schultergelenk sind vielfältig: Schwache, zu wenig oder falsch beanspruchte Muskeln können Schmerzen in der Schulter nach sich ziehen.

 

Eine unangemessene Körperhaltung, Überlastungen, wie sie durch schweres Heben oder übermäßiges bzw. falsches Krafttraining passieren oder Stürze können zu Verletzungen oder Erkrankungen der Schulter führen.

Was sind die häufigsten Erkrankungen und Verletzungen der Schulter?

Eine neuralgisch sensible Stelle in der Schulter, an der häufig Krankheiten ausgelöst werden, ist der Gelenkspalt zwischen dem knöchernen Vorsprung des Schulterblatts (Akromion) und dem Oberarmknochen. Ist das reibungslose Gleiten der Sehnen und Muskeln in diesem Spalt gestört, kann es z.B. zum Impingement-Syndrom (Engpasssyndrom) oder zur Kalkschulter kommen. In beiden Fällen kommt es zu Entzündungen, die häufig nachts Schmerzen auslösen oder bei Tätigkeiten, die über Kopf stattfinden.

Häufige Verletzungen der Schulter, die zumeist durch einen Sturz oder heftige Bewegungen des Arms hervorgerufen werden, sind die Rotatorenmanschettenruptur, bei der eine oder mehrere Sehnen der Muskeln reißen, die das Schultergelenk umschließen oder die Schulterluxation, das Auskugeln des Schultergelenks. Es sind populäre Sportarten wie Snowboarden, Mountainbiken, Golfen oder Tennisspielen, wo Verletzungen oder Erkrankungen der Schulter zahlreich zu finden sind.

Was tun, wenn die Schulter schmerzt

Um festzustellen, was die Schmerzen verursacht, wird der Arzt befragen, körperliche Untersuchungen durchführen oder eventuell mit bildgebenden Verfahren arbeiten. Je nach Krankheitsbild kommen in der Therapie u.a. entzündungshemmende Medikamente, Physiotherapie oder gegebenenfalls operative Eingriffe zur Anwendung.

Was kann ich zur Vorbeugung für eine gesunde Schulter tun

So wie es sich im Alltag lohnt, auf eine gute Haltung im Stehen und Sitzen zu achten, ist beim Sport die richtige Technik entscheidend. Außerdem empfiehlt sich gutes Aufwärmen. Generell gilt, wiederkehrende, gleichförmige Bewegungen möglichst zu vermeiden insbesondere wenn es Tätigkeiten über Kopf sind. Wenn erste Warnsymptome wie Nachtschmerzen, Teilverrenkungen oder Verrenkungen im Schlaf auftreten, empfiehlt sich eine frühzeitige ärztliche Abklärung.

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